Menschen mit geringer Kompetenz auf einem Gebiet neigen dazu, ihre Fähigkeiten stark zu überschätzen, während kompetente Menschen dazu tendieren, ihre Leistung zu unterschätzen oder als „normal“ zu bewerten.

Der Effekt basiert auf zwei Faktoren:

  • Fehlendes Wissen verhindert Selbsterkenntnis.

Wer wenig weiß, erkennt nicht, wie viel er nicht weiß – und glaubt daher, „gut“ zu sein.

  • Wissen schafft Bewusstsein für Komplexität.

Der Dunning-Kruger-Effekt ist an sich keine Krankheit oder Störung, aber er kann als Symptom auftreten. Menschen, die sich unter Druck nicht „blamieren“ wollen, greifen auf Selbstüberschätzung zurück. Paradoxerweise kann es auch umgekehrt auftreten: Hochkompetente Personen unterschätzen sich zunehmend, verlieren Vertrauen in ihr Können –
ein sogenannter „umgekehrter Kruger-Effekt“, oft ein Warnsignal für psychische Erschöpfung oder beginnenden Rückzug.

Der Dunning-Kruger-Effekt wurde vielfach wiederlegt: https://www.frontiersin.org/journals/psychology/articles/10.3389/fpsyg.2022.840180/full